Athensleben
Heute wird über den ehemaligen Standort STVE (Strafvollzugseinrichtung) Magdeburg, Abteilung Athensleben, berichtet. Die Anstalt befand sich in der Nähe von Staßfurt, genau zwischen Löderburg und Groß Börnecke im kleinen Ort Athensleben. Athensleben ist jetzt ein Stadtteil von Staßfurt, im Salzlandkreis.
Die Abteilung Athensleben war eine Anstalt des geschlossenen Vollzuges für männliche Gefangene.
Im Jahr 1957 wollte man den Braunkohlebergbau in der Umgebung von Athensleben wieder ins Leben rufen. Vorbereitungen waren schon getroffen, z. B. wurden Straßen, eine Bahnverbindung zwischen Groß Börnecke und Athensleben sowie ein Verwaltungsgebäude gebaut und der Tagebausee leer gepumpt. 1961 wurde der Plan fallengelassen. Das Haus hat man dann als Gefängnis genutzt.
Im Jahr 1967 begannen die Baumaßnahmen. Die Wache, die Verwaltung mit einer LKW-Garage und eine Werkhalle (genannt Halle 28) wurden gebaut. In der Werkhalle wurden
Arbeiten für das Fernsehwerk Staßfurt durchgeführt. Im gleichen Jahr wurde eine Unterkunft für das Personal gebaut und ein Verwahrtrakt, sowie ein Küchentrakt.
1968 wurde mit der Belegung des neuen Verwahrhauses (ca. 140 Haftplätze) begonnen und man begann mit der Arbeitsaufnahme (Zwei-Schichtsystem) im Fernsehgerätewerk Staßfurt. Die Gefangene wurde per Bus zum Arbeitsplatz gebracht.
Im Jahr 1991 wurde die kleine Haftanstalt, in der Feldflur außerhalb des Ortes gelegen, geschlossen. (Wikipedia)
Im Jahr 2011 war die Anstalt unter der Schlagzeile „Knast-Asbest verschandelt Vogelparadies“ noch mal Thema in der „Volksstimme“ vom 17.12.2011. Nach der Schließung der Anstalt 1991 wollte der damalige Landrat Gerhard Gallus ein Asylbewerberheim daraus machen, was auf Ablehnung der hiesigen Räte stieß. Die Gemeinde entschied sich, das Gelände zu kaufen. Später bedienten sich die Leute zusehends an den restlichen Baumaterialien. Allmählich verschwand so die Anstalt.